Der Hochdruckreiniger: Dampfstrahl und Alfred Kärcher

posted am: 7 Marz 2019

Der Hochdruckreiniger ist ein Arbeitsgerät, mit dem starke Verschmutzungen ohne besonderen Kraftaufwand entfernt werden. Im Inneren befindet sich eine Hochdruckpumpe, die durch einen Motor angetrieben wird. Dies kann ein Elektro- oder ein Verbrennungsmotor sein. Selten kommt auch ein Hydraulikmotor oder ein Zapfwellen-Antrieb zum Einsatz. Der erzeugte Wasserdruck reicht von 15 bis etwa 1000 bar. 

Neben dem Motor und der Pumpe besteht der Hochdruckreiniger aus einem Hochdruckschlauch, einer Handpistole und einer Hochdruckdüse. Ein Tank für Reinigungsmittel und in einigen Fällen ein Heizkörper, um das Wasser zu erwärmen, sind ebenfalls vorhanden.   

Wasserdruck als Werkzeug   

Durch die Kolbenpumpe wird das einströmende Wasser mit hohem Druck ausgestoßen. Beim Reinigen mit erhitztem Wasser wird die Wassertemperatur durch ein elektrisches Heizelement erhöht. An der Reinigungsdüse entsteht durch den erzeugten Druck eine hohe Austrittsgeschwindigkeit.Hartnäckige Verschmutzungen und sogar Farbschichten werden auf diese Weise mühelos entfernt. Der Wasserstrahl ist außerordentlich scharf und konzentriert, und es besteht Unfallgefahr für Personen in der Nähe der Arbeiten. Auch besteht die Möglichkeit einer Beschädigung der zu reinigenden Objekt.   

Unterschiedliche Ausführungen   

Die Geräte werden in der unteren Kategorie mit Wasserdrücken zwischen 80 und 100 bar angeboten. Dann liegt die Fördermenge bei ungefähr 400 Litern in der Stunde. In der Mittelklasse sind 150 bis etwa 200 bar üblich, mit einer Fördermenge bis 1200 l/h. Die Klasse für professionelle Anwendungen beginnt bei Fördermengen über 1500 l/h. Bei einem Wasserdruck von mehr als 2000 bar spricht man von Höchstdruckreinigern. In der Industrie werden die Geräte auch für die Bearbeitung von Werkstücken verwendet. So werden Stein- und sogar Metallplatten durchtrennt, man bezeichnet dieses Verfahren als Wasserstrahlschneiden.   

Die Reinigungskraft eines Hochdruckreinigers ist definiert durch den Druck der installierten Pumpe und die geförderte Wassermenge. Wird mehr Wasser gefördert, erhöht sich die Schwemmleistung, denn der Abtransport des gelösten Schmutzes wird verbessert. Dies sorgt für eine optimierte Reinigungsleistung. Der Wasserdruck spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle. Besonders wichtig ist das Verhältnis von Druck und Fördermenge. Für Anwendungen im privaten Bereich ist ein Wasserdruck zwischen 100 und 160 bar meistens ausreichend, wenn die Fördermenge 400 bis etwa 600 Liter in der Stunde beträgt. In der Industrie werden deutlich höhere Leistungen benötigt.   

Anwendungsgebiete   

Mit Hilfe einer aufgesetzten Rotordüse, auch Dreckfräse genannt, werden hartnäckige Verkrustungen gelöst. Sie wird bei der Tankreinigung verwendet, jedoch nicht bei empfindlichem Material. Weitere Einsatzgebiete sind das Straßenpflaster in Fußgängerzonen (Entfernung von Kaugummi), die Fassadenreinigung, Felgenreinigung, die Säuberung eines Motorraums (aus einiger Entfernung) und von Teilen eines zerlegten Motors.   

Dampfstrahl und Wasserkraft   

In den USA wurden die ersten Dampfstrahlreiniger entwickelt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden diese Geräte in der amerikanischen Besatzungszone von einem nachher bekannten Ingenieur – mit Namen Kärcher - gewartet. Der beließ es allerdings nicht bei den anstehenden Reparaturen, sondern setzte dem Dampfkreislauf eine Pumpe hinzu. Durch den hohen Druck wurde die Reinigungsleistung wesentlich verbessert.

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